Geschichte

1980, der Hinterkappeler Tanzboom

Nach unzähligen Engagements im Ausland und ihrer Rückkehr nach Bern gründete Gudrun Blom 1980 die GUDRUN BLOM TANZWERKSTATT: Aus Jazzdance-Stunden im Singzimmer der Primarschule mit 4 Schülerinnen entwickelte sich bald ein echter Tanzboom. Nach längerer Suche für eigene Räumlichkeiten konnte die Tanzwerkstatt an der Dorfstrasse 25 schliesslich ihren Start feiern. Über 200 Schüler/innen liessen mit ihrer Tanzfreude die Tanzwerkstatt zu einer Institution für die ganze Gemeinde Wohlen werden. Von Beginn an gehörten Aufführungen zum Schaffen von Gudrun Blom und zur Tanzwerkstatt dazu: Das Klassikfestival auf dem Gurten war für einige Male Höhepunkt des Jahres. Zu Vivaldis «Winter» aus den Vier Jahreszeiten wagten sich die Schülerinnen zum ersten Mal an den Zeitgenössischen Tanz. In dieser Zeit kamen auch die ersten Gastchoreografen für Workshops von weit her. Und Gudrun Blom entdeckte die ersten grossen Talente: Karin Minger, Andrea Kurmann, Pascale und Chantal Messerli, Mige Germann, um nur ein paar wenige zu nennen.

1994, der Tanz-Container

Nach 14 Jahren Dorfstrasse 25 erhielt Gudrun Blom die Kündigung. Der Vermieter machte Eigenbedarf geltend. Der Schock sass tief. Es galt, rasch neue Tanzräume zu finden, ein nicht einfaches Unterfangen. Als Notlösung konnte Gudrun auf dem alten Coop Areal (Dorfstrasse 1A) temporär einen Container aufstellen. Stützsäulen und Fundament waren zu errichten. Es waren Jahre intensiver, lebendiger und kreativer Tanzarbeit. 1996 begann die wunderbare Zusammenarbeit mit Pfr. Jürg Welter. Mit ihm zusammen gestaltete Gudrun Blom über 10 Jahre die Osternachts-Choreografien im Berner Münster. Später übernahmen Karin Minger und Anna Heinimann die künstlerische Leitung und führten die Tradition weiter. Dieser jährliche Event war nicht mehr aus der Tanzwerkstatt wegzudenken. Schülerinnen aus den «unteren» Klassen konnten es kaum erwarten, auch einmal dabei sein zu können. Besonders prägend für das Tanzschaffen von Gudrun Blom in der Tanzwerkstatt waren die Weiterbildungen bei Anna Sanchez in Barcelona. Viele Talente erhielten in der Tanzwerkstatt die Grundlagen für eine professionelle Ausbildung. Gudrun Blom verstand es, zu fördern und dem eigenen künstlerischen Ausdruck Raum zu geben, wobei die Freude am Tanz im Vordergrund stand. So zog es Anna Heinimann und Monika Born 2003 für eine professionelle Ausbildung nach Deutschland. Und wieder Kündigung! Der Container musste weg.

2006, ungebrochener Elan

Die Suche nach geeigneten Räumen begann von vorne. Auch dieses Mal hatte Gudrun Blom Glück. Im alten Swisscom-Gebäude an der Dorfstrasse 3 gab es Ersatz – ein grosses, helles Studio mit besonderem Charme. Anna Heinimann und Pascale Thélin-Messerli waren in der Zwischenzeit aus dem Pädagogenteam nicht mehr wegzudenken und prägten mit ihrem Schaffen die Tanzwerkstatt massgeblich. Anna Heinimann initiierte verschiedene Projekte: die Aufführungen auf dem Dorfplatz, Kompositionen und die vierte Übertragung. Der Elan für eine kreative Tanzarbeit war ungebrochen. 2010 dann das 30jährige Jubiläum: Eine grosse Aufführung wurde geplant und erarbeitet. Es entstand ein  märchenhaftes, surreales, zartes und kraftvolles Tanztheaterstück «Die Lavendeltreppe» unter der Regie und Choreografie von Gudrun Blom und Anna Heinimann. Drei Generationen tanzten auf der Bühne im Zentrum Paul Klee und im Kipferhaus Hinterkappelen und begeisterten das Publikum.

2013, aus Gudrun Blom Tanzwerkstatt wird TANZPLATZ VORBERN

Im Sommer 2011 äusserte Gudrun Blom den Wunsch, nach über dreissig Jahren die Leitung der Tanzwerkstatt weiterzugeben. Die Idee, die Tanzwerkstatt in einen Verein umzugestalten war geboren. Eine Projektgruppe bestehend aus begeisterten Tanzschülerinnen erarbeitete unter der Leitung von Anna Heinimann das neue Konzept. Honorar- und Kaufverträge wurden aufgesetzt, Vereinsstatuten, ein Betriebsreglement, ein Leitbild und ein Werbekonzept erstellt. Nach intensiver Planung war es im Dezember 2012 soweit: Der Verein wurde ins Leben gerufen, Mitglieder der Projektgruppe in den Vorstand gewählt und die Tanzwerkstatt an den Verein verkauft.  Seit Januar 2013 wird die ehemalige Tanzwerkstatt unter dem neuen Namen «TANZPLATZ VORBERN» von einen 5-köpfigen Vorstand geführt.
Der TANZPLATZ VORBERN soll ein lebendiger und kreativ genutzter Ort bleiben, wo die Freude am Tanz gelebt und vermittelt wird und die Grundlage für eine professionelle Ausbildung erworben werden kann: «Der Ort vor Bern, der Tanz Platz schafft»